BME-Region Karlsruhe - Mittlerer Oberrhein

03.03.2023

Besuch bei der SEEBURGER AG in Bretten

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BME-KAR besucht die SEEBURGER AG in Bretten und wird über Cyber-Security informiert

Interessierte des BME Karlsruhe-Mittelbaden waren am 27. Februar 2023 bei der SEEBURGER AG in Bretten eingeladen, wo sie von Martin Schmitt und Michael Dobrindt begrüßt und über das Unternehmen und sein Produktportfolio speziell in Richtung Einkauf und Logistik informiert wurden.

Die SEEBURGER AG ist ein deutsches Softwareunternehmen, deren Software dem B2B-Datenaustausch und der Digitalisierung von Geschäftsprozessen dient. SEEBURGER ist ein Global Player. 1986 von Bernd Seeburger gegründet, ist das Unternehmen mittlerweile ein Konzern mit 26 Niederlassungen in 17 Landesgesellschaften.

Die Besucher erfuhren, dass die SEEBURGER AG pro Jahr ca. 100 Milliarden Cloud-Transaktionen und etwa 1500 Projekte abwickelt.

SEEBURGER ist ein Software-Spezialist für die Vernetzung von IT-Systemen und Cloud-Lösungen. Die SEEBURGER Business Integration Suite (BIS) vernetzt Systeme, Anwendungen, Kunden und Partner, so dass die richtigen Daten im richtigen Format zur richtigen Zeit sicher an den richtigen Ort – innerhalb und zwischen Unternehmen – gelangen. Die SEEBURGER AG ließe sich mit einem Postboten vergleichen, der Daten an die richtige Stelle liefert.

Die Anwesenden wurden darüber informiert, dass Produkte der SEEBURGER AG individuell auf das entsprechende Unternehmen zugeschnitten werden. Dabei kommen Beratung, Konzeption und Umsetzung aus einer Hand. SEEBURGER hat namhafte Kunden, unter anderem aus der Automobil- und Fertigungsindustrie, Energiewirtschaft, Logistik und dem Maschinen- und Anlagenbau.

Im Bereich „Einkauf“ kann SEEBURGER helfen, die Digitalisierung voranzutreiben (zum Beispiel über EDI) oder auch über Kampagnen bei der Informationsbeschaffung unterstützen (z. B. Stammdatenabfrage). Gleichwohl bietet das Unternehmen an, Supplier-Portale an bestehende IT-Systeme anzubinden.

Vortrag zur Cyber-Security: EnBW Cyber Security AG, Frank Brech

Ingolf Ossfeld vom BME-KAR freute sich, zu einem brisanten Thema Frank Brech von der EnBW Cyber Security AG begrüßen zu können. Brech informierte darüber, dass die Cyber Security AG eine Tochter-Firma der EnBW sei, aber nicht ausschließlich für die ENBW agiere.

Die Anwesenden erfuhren, dass der Begriff „Hacker“ ursprünglich nicht negativ belegt war, im Gegenteil. Er sprach für innovative Ideen, beispielsweise die Spülmaschine so zu programmieren, dass sie dicht in Alufolie eingewickelten Lachs garen kann – wenn möglich, während das Geschirr gespült wird.

Mittlerweile richten Hacker-Angriffe massive Schäden an. Es ist heute fast nicht mehr die Frage, ob ein Unternehmen gehackt wird, sondern eher, wann dies der Fall sein wird, so Brech.

In Russland hat sich dazu eine geduldete Industrie entwickelt, die auch gegen Bezahlung Aufträge annimmt, Unternehmen zu hacken.

Man unterteilt derartige Angriffe in 3 Varianten:

Erpressung: Oft aus Russland, Daten werden verschlüsselt und erst gegen Lösegeld wieder entschlüsselt. – Konsequenz: Man zahlt viel Geld und die IT-Hardware muss meist getauscht werden.

Spionage: Oft aus dem asiatischem Raum, um entweder selbst von den gehackten Daten zu profitieren oder sie im Darknet anzubieten. - Konsequenz: Schaden durch Fremdnutzung der Firmendaten. Der Tausch der Hardware ist meist nötig.

Aktivisten: z.B. Chaos Computer Club: Wollen Lücken aufzeigen, richten meist keinen Schaden an.

Frank Brech informiert darüber, dass im Jahr 2022 von 1.066 befragten Unternehmen 84 % von Hackerangriffen betroffen waren… (2020 und 2021 zusammen waren es von 1.066 „nur“ 89 %). Der Schaden belief sich 2022 auf ca. 202 Milliarden Euro.

72 % der Schäden entstehen durch den Faktor „Mensch“, indem beispielsweise schädliche Links in E-Mails geöffnet werden. Über „PEN“ Tests (penetration tests) können Mitarbeiter gezielt sensibilisiert werden und über „Cyber-Schutzübungen“ kann der Ernstfall geprobt werden.

Manchmal haben „Kleinigkeiten“ eine große Wirkung. So ist beispielsweise eine Notfall-Telefon-Nummern-Liste aller Home-Office Nutzer extrem hilfreich. Bei einem Ausfall des Firmen-Netzes könnten diese Mitarbeitenden schnellstmöglich über einen Cyber-Angriff informiert werden.

Brech weist darauf hin, dass frei zugängliche Netzwerkkabel zum Problem werden können, nämlich dann, wenn sich jemand darüber Zugang ins Netz verschafft (z. B. in einer Tiefgarage, in der Nähe einer für Besucher zugänglichen Toilette usw.).

Im privaten Bereich werden „Smart Homes“ zur Angriffsfläche, weil Schadsoftware z. B. in Saugroboter oder Rolladensteuerungen installiert sein könnten – auch hier ist Vorsicht geboten!

Um Cyber-Angriffe zu verhindern, ist es sinnvoll, den Status Quo zu überprüfen und sich ggf. Unterstützung bei der Verbesserung des Schutzes zu suchen!

Susanne Bertsch / Renate Mutter

Informationen

Datum:

27.02.2023, 17:00 bis 19:30 Uhr

Referenten:

Martin Schmitt, Michael Dobrindt, SEEBURGER AG

Frank Brech, Geschäftsführer EnBW Cyber Security

Kosten:

Keine

Veranstaltungsformat

Präsenzveranstaltung



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Ansprechpartner

Ingolf Ossfeld Delegierter, Ansprechpartner Young Professionals
01727087834